Wege aus der Care-Krise.

Die Auswirkungen der COVID 19-Pandemie machten die krisenhafte Situation in vielen Care-Bereichen auch für die breite Bevölkerung sichtbar und spürbar. Diejenigen die Care-Arbeit leisten wurden zwar als systemrelevant anerkannt, sind aber nach wie vor nicht ausreichen bezahlt und befinden sich oft in ungeschützten Beschäftigungsverhältnissen.

Die Care-Krise zeigte sich auch am Mangel an Sorgearbeiter*innen und an der besonderen Vulnerabilität von 24-Stunden-Betreuer*innen aus dem Ausland deutlich. Die Prekarität der Arbeitsverhältnisse, bei denen Frauen* aus ärmeren Ländern Care-Arbeit für die Familien in reicheren Ländern leisten, wurde wie in einem Brennglas deutlich.

Dennoch auch die gesellschaftliche Abhängigkeit von den Sorgearbeiter*innen rückte dank der Pandemie ins öffentliche Bewusstsein. Unverkennbar wurde, dass diese Sorgemodell, die auf Kosten unter- und unbezahlter Care-Arbeiter*innen beruht, nicht nachhaltig sein kann.

In dieser Ausgabe von Subject Woman sprechen wir mit Anna Leder, von der der IG24 – Interessengemeinschaft der 24-Stunden-Betreuer*innen, über die Missstände in der 24-Betreuung in Österreich und mit Birgit Buchinger und Elisabeth Klatzer, Vertreterinnen der „Mehr für Care!“ Initiative, über die Wege aus der Care-Krise und diskutieren zusammen über die gesellschaftliche Neuordnung der Care-Arbeit und darüber, wie man Care-Arbeit nachhaltig und solidarisch denken und adressieren kann.

Wo und Wann kann man uns hören?

Am 08.11.2021 um 19:00 Uhr auf Radio AGORA 105.5

Am 13.11.2021 um 14:00 Uhr auf Campus & City Radio St. Pölten 94.4

Am 19.11.2021 um 19:00 auf Radio Orange 94.0


Die Interessengemeinschaft der 24-Stunden-Betreuer_innen (IG24) ist ein selbstorganisierter, von Aktivist*innen unterstützter überparteilicher Verband mit dem Ziel, die Interessen der Berufsgruppe in umfassender Weise zu vertreten. Initiator*innen des Verbands sind die Iniciativa24, ein Zusammenschluss slowakischer Betreuer*innen, sowie DREPT (Gerechtigkeit in der Pflege und Personenbetreuung), ein Zusammenschluss rumänischer Betreuer*innen.


Birgit Buchinger, ist eine Sozialwissenschafterin und Organisationsentwicklerin mit langjährige Forschungs-, Evaluierungs- und Entwicklungserfahrung in den Bereichen Arbeitswelt, Frauen- und Genderforschung, Interessenvertretung und Gesundheit. Seit 1996 geschäftsführende Gesellschafterin der Fa. Solution, Sozialforschung & Entwicklung


Elisabeth Klatzer, ist eine Ökonomin, Forscherin, Aktivistin und Beraterin mit langjähriger Arbeitserfahrung im Bereich Budget- und Wirtschaftspolitik, feministische Ökonomie sowie Gender Budgeting, Mitinitiatorin der Mehr für Care Initiative.


Mehr für Care! – ist ein Bündnis von Gruppen und Netzwerken (u.a. Attac, Plattform 20.000 Frauen, Österreichischer Frauenring, Grazer Frauenrat, Salzburger Frauenrat, OBRA, WIDE, KFBÖ, EFA), das sich für mehr Platz und Geld für CARE und eine geschlechtergerechte Budget- und Finanzpolitik einsetzt.

Musik

Ima Nuori – Poly

Ima Nuori – Why

Diese Sendung wurde für den gemeinsamen Themenschwerpunkt der Freien Radios in Österreich „Who Cares?“ vorbereitet.

Russian Woman – Manizha

Russian Woman – Manizha

In der heutigen Ausgabe sprechen wir über Manizha – einer Sängerin, Künstlerin und Aktivistin tadschikischer Abstammung, die Russland beim Eurovision Song Contest 2021 mit dem Lied Russian Woman vertreten wird.

Sie kam in der tadschikischen Stadt Duschanbe zur Welt. Als Kind floh sie mit ihrer Familie vom dortigen Bürgerkrieg nach Moskau.

Selbstbewusste Sängerin setzt sich sehr aktiv gegen Fremdenfeindlichkeit und häusliche Gewalt ein. Manizha kämpft gegen Vorurteile und für mehr Frauenrechte und ist eine Feministin, die aufgrund ihrer body-positiven Posts und ihrer Unterstützung der LGBT-Gemeinschaft die russische Gesellschaft polarisiert .

Wo und Wann kann man uns hören?

Am 21.05.2021 um 19 Uhr auf Radio Orange 94.0;

Starke Frauen in der Diaspora

© iStock/jacoblund

Am 1. März 2021 organisierten das Wiener Institut für Internationalen Dialog und Zusammenarbeit, in Kooperation mit Seti Women, IGASUS, Okto TV und das Biber eine Diskussionsrunde “Unerhört?! Starke Frauen in der Diaspora”.

Aktivistinnen aus migrantischen Communities sprachen über ihren Werdegang, über Herausforderungen und den täglichen Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung. Moderiert wurde die Runde von Delna Antia- Tatić, Chefredakteurin des Magazins “das Biber.”

Zu Gast waren:

Esther Maria Kürmayr – Anti Diskriminierungsexpertin, Sozialarbeiterin, Lehrerin und Obfrau des Vereins Schwarze Frauen Community

Ishraga Mustafa Hamid – Politologin, Autorin und Menschenrechtaktivistin, wurde 2020 mit dem Goldenen Verdienstzeichen des Landes Wien ausgezeichnet. Sie wurde in der Stadt Kosti im Sudan geboren und ist dort aufgewachsen und studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaft sowohl im Sudan als auch an der Universität Wien.

Rojin Ali – Soziologin, Dolmetscherin und Sozialarbeiterin. Die Kurdin wurde in Syrien geboren, hat in Damaskus Soziologie studiert und als Sozialarbeiterin gearbeitet. Vor sieben Jahren ist sie als Flüchtling nach Österreich gekommen und war danach sechs Jahre im Flüchtlingsbereich tätig

Noreen Mughal – Die 19-jährige Maturantin hat indisch-pakistanische Wurzeln und ist in Österreich geboren. Für „Black Lives Matter“ hat sie die erste Kundgebung in Bregenz organisiert, an der rund 1000 Personen teilgenommen haben.

Aadilah Amin – Die gebürtige Afghanin studiert Rechtswissenschaften und Germanistik an der Universität Wien. Sie engagiert sich bei der Interessengemeinschaft der afghanischen Schülerinnen und Studierenden – IGASUS und sieht in der Bildung den besten Weg für Integration.

Die Ausschnitte aus diesen Interviews wollen wir euch heute präsentieren.

Wo und Wann kann man uns hören?

Am 12.04.2021 um 19:00 auf Radio Agora 105.5;

Am 17.04.2021 um 19 Uhr auf Radio Orange 94.0;

Und zum Nachhören in voller Länge in unserem Podcast:

Fall Tina – hier geboren, nach 12 Jahren abgeschoben.

In der heutigen Ausgabe sprechen wir über die kaum vorstellbare Abschiebung eines zwölfjährigen Mädchens aus Wien. Sie wurde gemeinsam mit ihrer fünfjährigen Schwester und ihrer Mutter in der Nacht auf 28 Jänner dieses Jahres mit einem Abschiebeflug aus Wien nach Georgien überstellt.

Das Mädchen heißt Tina, sie ist in Österreich geboren, ging auch hier zur Schule. Nur zwei ihrer zwölf Lebensjahre verbrachte sie mit ihrer Mutter in Georgien. Die Abschiebung eines hier geborenen und aufgewachsenen Mädchens, die trotz der zahlreichen Proteste der Mitschüler:innen stattgefunden hat, schlägt in Österreich hohe Wellen. Jedoch ist diese Abschiebung kein Einzelfall, sondern deckt nur einen Systemfehler auf.

Im dieser Ausgabe spreche ich mit Lukas Gahleitner-Gertz, Sprecher der Asylkoordination Österreich, über die rechtlichen Grundlagen für Kinderabschiebungen, die Notwendigkeit eines neuen Bleiberechtes sowie der Regularisierung von lange hier lebenden Personen beziehungsweise der Einbürgerung hier geborener Kinder.

Auch die katholische Frauenbewegung Österreichs verurteilte die stattgefundene Abschiebung ebenso wie die Stigmatisierung einer Mutter, die auf der Suche nach Sicherung ihrer ökonomischen Grundlage aus Georgien in den Westen Europas gezogen ist. Die Vorsitzenden der katholischen Frauenbewegung Österreichs, Angelika Ritter-Grepl erzählt uns über die Notwendigkeit einer integren Migrationspolitik und über die Situation von Frauen wie Tinas Mutter.

Und Magdalena Stern, Vertreterin von SOS-Mitmensch, erzählt über die neue Kampagne „hier geboren“, mit der die Förderung nach Einbürgerung von Personen, die als Kindern ins Land gekommen oder in Österreich geborenen sind, laut gemacht wird.

Wo und Wann kann man uns hören?

Am 08.02.2020 um 19:00 auf Radio Agora 105.5;

Am 19.02.2020 um 19 Uhr auf Radio Orange 94.0;

Und zum Nachhören in voller Länge in unserem Podcast

Ima Nuori – „All I Want Is Out”

© Julia Weiermair

In dieser Ausgabe von Subject Woman dürfen wir euch ein super spanendes Experimental-Pop Duo Ima Nuori vorstellen.

Ima Nuori – das sind Christina Ruf und Petra Steinkogler. Cristina und Petra, sind zwei Oberösterreicherinnen, die experimentelle, vielschichtige, komplexe, harmonische Popmusik machen. Vor einigen tagen veröffentlichten sie ihr Debütalbum „All I Want Is Out“. Der Albumrelease erfolgte am 4.12.2020 digital über Bandcamp. das Album ist ebenso auf allen gängigen Streamingplattformen und als CD verfügbar.

Mit ihrer ersten Band schafften es die beiden Musiker*innen vom oberösterreichischen Kremstal bis aufs Wiener Donauinselfest. Petra und Christina finden sich 2017 am dänischen Meer nach Jahren musikalischer Funkstille wieder, und Ima Nuori wird gegründet. Wie klingt sie, die dänische See? Wie klingt sie, die Emanzipation vom Erwarteten? Rund 1300 Kilometer voneinander getrennt, wagt dieses experimentelle Pop-Duo die Loslösung von Grenzen, und schafft ihr Album im digitalen Austausch und zirkulierenden E-Mail-Verkehr zwischen Österreich und Dänemark.

Auf „All I Want Is Out“ verbinden Petra und Christina  Leichtigkeit und Schwere, sowie akustische und elektronische Klänge. Aber nicht nur Ihre Musik hinterfragt gängige Strukturen. Ebenso die Texte sprechen sehr wichtige gesellschaftliche und feministische Themen an.

Wir haben die zwei Musiker*innen in unser virtuelles Studio eingeladen um mit ihnen über ihre wundervolle Musik und über ihren Weg zu Ihrem Debüt-Album zu sprechen.

Wo und Wann kann man uns hören?

Am 14.12.2020 um 19:00 auf Radio Agora 105.5;

Am 18.12.2020 um 19 Uhr auf Radio Orange 94.0;

Und zum Nachhören in voller Länge mit vielen Extras in unserem Podcast

Ima Nuori auf Social Media:

Facebook / Instagram / Bandcamp

All I Want Is Out auf Spotify:

Ima Nuori -Along (Official Video)

Erfolgloser Kampf gegen die Windmühlen des Österreichischen Migrationssystems

Es gibt Geschichten die uns durch ihre Ehrlichkeit und Offenheit besonders  berühren.  Solch eine Geschichte möchten wir euch heute präsentieren. Dies ist ein Portrait einer sehr starken Frau, die, um mit Ihrer Familie zusammen leben zu dürfen, seit Jahren einen erfolglosen Kampf gegen Windmühlen des Österreichischen Migrationssystems führen muss.  Daria erzählt uns eine Geschichte über ihren endlosen Weg in eine neue Heimat, die eine unvorstellbare Unmenschlichkeit und Ungerechtigkeit dieses Systems offenlegt.

Daria ist 29 Jahre alt, geboren und aufgewachsen im kalten Sibirien, beschäftigt sie sich auch wissenschaftlich mit Arktis. Daria absolvierte ein Masterstudium im Bereich Internationale Beziehung und ein Bachelorstudium im Bereich Internationale Recht an der Kazaner Univeristät und ein Masterstudium im Bereich Internationale Beziehung an der Webster Universität in Wien. Daria wohnt seit sechs Jahren in Österreich und hat hier in der Zwischenzeit auch eine Familie gegründet. Derzeit macht sie ein Fern-Doktorat an der Lappland Universität.

Wo und Wann kann man uns hören?

Am 19.11.2020 um 19:00 auf Radio Agora 105.5 in Kärnten;

Am 20.11.2020 um 19 Uhr auf Radio Orange 94.0 in Wien;

Und zum Nachhören in voller Länge in unserem Podcast

„Nicht mit mir“ – Frauenkämpfe und sozialistischer Feminismus

In der heutigen Ausgabe von „Subject Woman“ sprechen wir mit Sarah Moayeri, einer Aktivistin der Sozialistischen LinksPartei und einer der treibenden Kräfte hinter der feministischen Initiative „Nicht mit mir“.

Sarah ist 24 jahre alt, aufgewachsen in Deutschland und ist seit ein paar Jahren aktiv als Antirassistin, Feministin, Sozialistin.  Mit ihr sprechen wir darüber, warum wir den Feminismus sozialistisch denken müssen und was Feminismus und Antikapitalismus gemeinsam haben.  

Wo und Wann kann man uns hören?

Am 12.10.2020 um 19:00 auf Radio Agora 105.5 in Kärnten;

Am 16.10.2020 um 19 Uhr auf Radio Orange 94.0 in Wien;

Und zum Nachhören in voller Länge in unserem Podcast

Musik

KRISS – Wenn wir uns berühren

Auch in Österreich gilt „black lives matter“

Credits: Tokia Hope Carter

„I can’t breathe“ – ich kann nicht atmen! Es gibt Sätze, die den Lauf der Geschichte verändert haben. Dieser Satz gehört definitiv dazu – Den Satz, den George Floyd am 25 Mai dieses Jahres sagte, auf dem Asphalt von Minneapolis liegend, während ein Polizist ihn mit dem Knie im Nacken langsam erstickte. Dieser Satz bringt das fragile immer wieder zu kippen drohende Gleichgewicht, in dem sich unser auf rassistischen Vorurteilen und Stereotypen aufgebautes Gesellschaftssystem befindet, zum Einsturz.

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Corona-Krise in Österreich und besondere Betroffenheit von Frauen* und Mädchen*

Derzeit gibt es kein wichtigeres Thema als die Corona-Krise und deren weitreichenden Folgen. Auch wir konnten dieses Thema nicht unbeachtet lassen und wollen uns in der heutigen Ausgabe von Subject Woman ebenso dieser Problematik widmen. Besonders wichtig finden wir dabei die Frage der Auswirkungen dieser Krise auf Frauen* und Mädchen*, und besonders auf die schutzbedürftigen Frauengruppen in unserer Gesellschaft. Während der Suche nach Antworten haben wir uns mit drei Expertinnen unterhalten – mit Maria Rösslhumer, der Geschäftsführerin des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser, mit Renate Blum, einer der Mitarbeiterinnen und Leiterinnen von LEFÖ, einer feministischen Migrantinnenorganisation, und mit Eva Trettler, einer Klinischen und Gesundheitspsychologin und Vertreterin des Frauengesundheitszentrums FEM Süd.

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Frauenstimmen aus Georgien

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Georgien ist das Land der Gegensätze, das sich zwischen Westen und Osten befindet, dabei jedoch seine einzigartige Identität bewahrt. Geprägt von den Kriegen in Abchasien und Südossetien, scheint dieses Land dennoch ein beharrliches Streben nach Freiheit und Frieden zu haben. Ein Land, das sich auf alte Traditionen beruft und sich gleichzeitig in einem ständigen Wandel befindet.

In den letzten Wochen haben wir eine Reise durch dieses wunderschöne südkaukasische Land unternommen und uns mit vielen Menschenrechtsaktivistinnen getroffen, um mit ihnen über ihre Arbeit in Georgien zu sprechen.

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